Geschichte von Rostock

Die Geschichte der Stadt begann um 600 nach Christi, als die Kyzziner, ein Stamm der Filzen, am östlichen Ufer des Flusses Warnow siedelten. Sie gründeten zu ihrem Schutz die Burg Roztoc, was "Auseinanderfließen eines Stromes" bedeutet.

  • 1161 Erste Erwähnung durch den dänischen Geschichtsschreiber Saxo Grammaticus.
  • 1189 Erste urkundliche Erwähnung, als den Mönchen des Klosters Doberan Zollfreiheit auf dem Rostocker Markt gewährt wurde.
  • um 1200 Ständiges Wachstum des Ortes durch Ansiedlung deutscher Fischer, Handwerker und Kaufmannsleute. Mittelpunkt des Ortes ist die spätere Petrikirche und der Alte Markt.
  • 1218 Die Stadt erhält am 24.06.1218 das lübische Stadtrecht durch Heinrich Borwin I., Fürst von Mecklenburg und Herr über Rostock. Eine Erweiterung der Siedlung nach Süden mit der Nikolaikirche als Mittelpunkt entsteht.
  • 1232 Die Mittelstadt mit der Marienkirche als Pfarrkirche um den heutigen Neuen Markt entstand.
  • 1252 Rostock erwirbt die Fischereirechte auf der Unterwarnow und kauft den riesigen Stadtforst Rostocker Heide.
  • 1252 Um den heutigen Universitätsplatz entwickelt sich der dritte Stadtkern, die Neustadt mit der Jakobikirche als Mittelpunkt.
  • 1257 Die Ratsherren der Städte Lübeck, Rostock und Wismar beraten über wirtschaftliche und politische Fragen.
  • 1264 Rostock erwirbt den Seehafen bei Warnemünde (Hohe Düne).
  • 1265 Vereinigung aller Siedlungen zu einer städtischen Gemeinde. Mittelpunkt ist der mittlere Siedlungskern mit einem neuen, größeren Rathaus. Zum Schutz wird mit dem Bau einer Stadtmauer begonnen.
  • 1270 Es entstehen die ersten Zünfte, die in den Hansestädten auch Ämter genannt werden.
  • 1278 Übernahme der Hundsburg bei Schmarl und hat dadurch den angestrebten freien Zugang zur Ostsee.
  • 1293 Zusammenschluss der Städte Lübeck, Wismar, Greifswald, Rostock und Stralsund zum Bund der Hanse.
  • 1323 Rostock kauft das kleine Fischerdorf Warnemünde, was für den Schutz der Stadt gegen die Angriffe Dänemarks von besonderer Bedeutung war.
  • 1325 Die Stadt erhält das Münzrecht und hat dadurch das Recht der freien Verfügung über seine Finanzen.
  • 1358 Die Stadt bekommt die die volle Gerichtsbarkeit und gewinnt damit an Einfluss.
  • 1419 Gründung und Eröffnung der ersten Universität, der "Alma mater rostochiensis". Diese ist somit die älteste Universität Nordeuropas.
  • 1472 Die St.-Marien-Kirche erhält eine Astronomische Uhr, die auch heute noch zu bestaunen ist.
  • Ende 16.Jh. In Rostock gibt es etwa 250 bis 300 Brauhäuser, 800 Giebelhäuser und rund 14000 Einwohner, was Ausdruck für den Wohlstand der Stadt war.
  • 1618 Mit dem Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges endet die Hansezeit.
  • 1627 General Wallenstein besetzt mit 1000 Mann die Stadt und macht sie zur Garnisonsstadt. Plünderungen sind ständig an der Tagesordnung.
  • 1631 Beginn der „Schwedenzeit“. Der Seehandel geht zurück und ein von den mecklenburgischen Herzögen den Schweden zugebilligter Zoll vor Warnemünde trifft die Stadt schwer.
  • 1677 Ein verheerender Stadtbrand sorgt für die Vernichtung eines Drittels aller Gebäude der Stadt. Die Bevölkerung verringert sich auf 5.000 Einwohner.
  • 1700-1721 Im Großen Nordischen Krieg wird die Stadt abwechselnd von dänischen und
    schwedischen Truppen besetzt, die plündernd durch die Straßen ziehen. Die Universität versinkt in die Bedeutungslosigkeit.
  • 1742 Gebhard Leberecht von Blücher (1742-1819) wird in Rostock geboren.
  • 1756-1763 Mehrfache Besetzungen durch preußische Truppen. Erneute Plünderungen bringen für die Stadt große Verluste an Geld und Lebensmitteln.
  • 1788 Mit dem Beschluss des Rostocker Erbvertrages endet der Machtkampf zwischen dem Landesfürsten und dem Rostocker Rat.
  • 1806-1813 Mit der zeitweiligen französischen Besetzung beginnt die sogenannte Franzosenzeit.
  • um 1830 Die Rostocker beginnen, auch außerhalb der Stadtmauergrenzen zu bauen.
  • 1852 Der erste seegehende, eiserne Schraubendampfer Deutschlands wird auf der Werft von Tischbein und Zelt fertiggestellt.
  • 1890 Die "Neptun Schiffswerft und Maschinenfabrik AG" ist der erste industrielle Großbetrieb in Mecklenburg.
  • 1903 Erster Fährverkehr von Rostock/Warnemünde nach Gedser/Dänemark. Der Ortsteil Warnemünde entwickelt sich zu einem der bedeutendsten Seekurorte.
  • 1923 Die Flugzeugwerke Warnemünde werden von der Firma Heinkel gegründet.
  • 1933 Die Heinkel-Flugzeugwerke werden ausgebaut, neue Produktionsstätten in Marienehe entstehen und Rostock wird zum Schwerpunkt der Rüstungsindustrie.
  • 1942 Die Rüstungsbetriebe und auch die Innenstadt Rostocks sind Ziel schwerer Flächenbombardements. Zu diesem Zeitpunkt war Rostock die am schwersten zerstörte Stadt Deutschlands.
  • 01.05.1945 Der Ort wird durch die Rote Armee nahezu kampflos besetzt.
  • 1946 Der Ausbau zum maritimen Standort beginnt mit dem Bau der Warnowwerft in Warnemünde.
  • 1949 Der Wiederaufbau des nahezu vollständig zerstörten Stadtgebiets beginnt. Aufbau des Dieselmotorenwerk Rostock.
  • 1950 Entstehung des VEB Fischkombinat.
  • 1952 Gründung der Deutschen Seereederei Rostock.
  • 1952 Rostock wird Bezirkshauptstadt des nördlichsten Bezirkes der DDR.
  • ab 1953 Der Wiederaufbau der ersten Prestigeprojekte in der Innenstadt beginnt.
  • 1960 Eröffnung des neuen Seehafens in Petersdorf.
  • 1987 Die Marke von 250.000 Einwohner wird wieder erreicht.
  • 1990 Der Ort trägt wieder den Namen Hansestadt. Der Historische Stadtkern wird gründlich saniert, unter anderem aus Mitteln der Städtebauförderung und dem Programm zum Städtebaulichen Denkmalschutz.
  • 1991 Die erste Hanse Sail unter dem Namen Hanseatische Hafentage findet statt. Die Hanse Sail Rostock gehört heute zu den bedeutendsten maritimen Sommerfesten im Norden Deutschlands und im Ostseeraum.
  • 1994 Die St.-Petri-Kirche erhält einen neuen Turmhelm.
  • 1996 Die Rostocker Stadtteile Warnemünde, Markgrafenheide, Hohe Düne und Diedrichshagen erhalten den Titel "Staatlich anerkanntes Seebad".
  • 2003 Rostock richtet die Internationale Gartenbauausstellung aus. (IGA 2003)
  • 2012 Bundespräsident Joachim Gauck wird zum Ehrenbürger seiner Heimatstadt ernannt. Er erhält die höchste Würdigung der Stadt für seinen hohen persönlichen Mut und sein Engagement für Demokratie und Freiheit.